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oder Jndoeuropern (Japhetiten") in Asien die Jndier, Immer und Armenier, in Europa die Griechen, Rmer, Kelten, Germanen und Slaven. Die wichtigsten geschichtlichen Völker gehren dem indogermani-scheu und dem semitischen Zprachstamm an. Auer diesen Sprach-gruppen unterscheidet man die Negersprachen, die mongolischen, malaiischen, australischen, indianischen, die Dravidasprachen (Vorderindien) und die der Kaukasusvlker (im ganzen zhlt man etwa 800 Sprachen), b. Hinsichtlich der Kulturstufe unterscheidet man die Sammelvlker, die ihre armselige Nahrung zusammenraffen, wo sie sie finden; die Fischer- und Jgervlker, die gleichfalls noch kein festes Eigentum haben. Sie alle gehren noch nicht der Geschichte an. Die wandernden oder Hirtenvlker, die Nomaden, gewhnlich in viele kleine Stmme zersplittert, haben nur ausnahmsweise in die Geschichte eingegriffen, wenn ein bedeutender Mann oder eine groe Idee sie vereinigte (Araber, Mongolen). Die eigentlichen Trger der Geschichte waren die ackerbautreibenden Völker. Namentlich in fruchtbaren Tieflndern, an groen Flssen mit gnstigem Klima ist der entscheidende bergang zum Ackerbau frh ge-macht worden (gypten, Babylonien, Indien, China); die gemigte Zone ist der Hauptschauplatz der Geschichte, c. In bezug aufdie Religion ist gleichfalls'eine Trennung eingetreten. Der ursprngliche Monotheismus hat sich im heidnischen Polytheismus verloren. Die Entstehung dieser wildwachsenden" Naturreligionen, die \t nach der Art der Völker und der Beschaffenheit der von ihnen bewohnten Lnder beraus ver-schieden sind, liegt vor aller Geschichte. Auch das Heidentum hat seine gestifteten" Religionen; doch sind die Religionsstifter (Buddha, Zara-thustra, Khungfutsz oder Konfuzius) vielfach mehr Reformatoren. Von all diesen Religionen unterscheiden sich die geoffenbarten, das Juden-tum und das Christentum, während der Islam einige Lehren des Juden-tums und des Christentums mit dem alten semitischen Heidentum verbindet.
4. Um den reichen Stoff der Geschichte einzuteilen, hat man lange die Weltmonarchien Daniels (c. 7) zugrunde gelegt. Seit dem 17. Jahrhundert hat sich die Einteilung in alte, mittlere und neue Geschichte eingebrgert. Diese Einteilung unterliegt frei-lich manchen Bedenken: weder Anfang noch Ende des Mittelalters lt sich sicher bestimmen; das Ereignis von 476 war in keiner Weise epochemachend; die ganze schillernde Vorstellung vom Mittelalter setzt sich aus sehr verschiedenen Bestandteilen zusammen. Immerhin ist jene Einteilung nicht blo praktisch brauchbar; wenn auch be-greiflicherweise der Flu der Geschichte keine Einschnitte zeigt, so lassen sich doch, wie bei den Strmen der Erde, unterscheidende Merkmale fr die Hauptabschnitte erkennen.
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Extrahierte Personennamen: Daniels
Extrahierte Ortsnamen: Asien Europa Babylonien Indien China Christentum
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Zarathustra (Zoroaster; manche Neuern halten ihn, wohl mit Unrecht, fr gar keine geschichtliche Persnlichkeit; die heilige Schrift des Parsismus, das Avesta, stammt jedenfalls nur in den ltesten Teilen aus seiner Zeit), reformiert haben soll, die von den Ostiraniern zu den Westiraniern, den Medern und Persern gekommen ist und heute noch von kleinen Huflein von Parsis bekannt wird. Whrend die Arier Indiens in dem ppigen Gangesland in Beschaulichkeit und Schlaffheit versanken, sah sich der Immer in einen Kampf hineingestellt gegen Sommerhitze und Winter-klte, Felsen und Wste: mit angestrengter Arbeit mute der Acker be-stellt, Wasser ihm zugefhrt, das Feld gegen die Wste geschtzt werden. Dementsprechend hat die iranische Religion in der Gtterlehre den Gegensatz der freundlichen und der feindlichen Mchte scharf ausgeprgt (Dualismus"), aber ihm auch eine sittliche Bedeutung gegeben, so da die parsische Religion aus einer polytheistischen Religion eine vorwiegend sittliche Religion geworden ist. Dem Ormuzd, eigentlich Ahura-mazda (= der weise Herr), dem wahrhaftigen und gerechten Schpfer und Er-Halter der Welt, steht Ahriman, Angro-mainju (= der Arges Sinnende), als der bse Geist gegenber: brigens nicht als ein gleichmchtiges Wesen, vielmehr ohne selbstndige Schpferkraft, der Dmon neben dem Gott. Die andern Götter, wie der alte Licht- und Sonnengott Mithra, sind dem Ormuzd vllig untergeordnet. Ormuzd ist von guten Geistern, Ahriman von Dmonen umgeben. Jenem gehrt das Licht, das Leben, die fruchtbare Erde, das Wasser, die Bume, der Acker, die Weiden, die ntzlichen Tiere, die Reinheit und Wahrheit; diesem Dunkel, Krankheit, Tod, Wste, Klte und Drre, dem Acker schdliche Tiere, kriechende Tiere und Ungeziefer, Schmutz, Snde und Lge. Dem Menschen aber ist die Aufgabe gestellt, nicht blo durch Gebet die Macht der Dmonen zu schwchen, sondern auch selbst an dem Kampf der guten Geister gegen die bsen teil zu nehmen und das Unreine und Unheilige an sich und um sich im Dienst und in der Nachfolge des guten Gottes zu bekmpfen. Daher mu er vor jeder Verunreinigung des Fleisches und des Geistes sich hten, namentlich die schwerste Befleckung der Seele, Lge, Betrug, Verleumdung meiden und die Wahrheit reden. Um sich her mu er das Leben mehren und strken, indem er den Acker bestellt, das fruchtbare Land erweitert, die schdlichen Tiere ausrottet; auch die Ehe wird als religise Pflicht eingeschrft. Der Opferkult hat keine besondere Bedeutung. Am Ende des Lebens erwartet den Menschen ein Gericht. Diese Religion erhebt sich durch die wrdige Vorstellung vom hchsten Gott, durch die Mahnung zu einem reinen, wahrhaften, arbeitsamen Leben, durch den Hinweis aufs Gericht der die meisten Naturreligionen und war geeignet, ein Volk zur Wahrhaftigkeit und Mannhaftigkeit, zu einem tatkrftigen, tchtigen Handeln zu erziehen.
3. Die Meder. Unter den Westiraniern haben zuerst die Meder ein Reich geschaffen. Lngere Zeit standen sie unter assyrischer Herr-schaft. Nach Herodot htten die Meder sich schon um 700 unter Dejokes von den Assyrern unabhngig gemacht. Wahrscheinlich ist, da Dejokes ein bedeutenderes Gebiet in Medien mit dem Mittelpunkt Ekbatana beherrscht hat, da aber erst sein Sohn Phraortes um 640 die medischen Huptlinge unter seiner Herrschaft vereinigte und sich mit den Stmmen der Perser zur Behauptung der Selbstndigkeit gegen die Assyrer verband.
Frohnmeyer, Lehrbuch. 2
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neuen Reiches zu machen. Das rief eine Mistimmung der makedonischen Groen hervor, die zu einer hlichen Tragdie, der Hin-richtung des Philotas und der Ermordung feines verdienten Vaters Parmenion fhrte (330). Dann zog Alexander der den Paropamisus (Hindukusch), um mit der Eroberung der Pro vinzen Baktrien und Sogdiana im Gebiet des Oxus (Amu) und Jaxartes (Sir) die Bezwingung des' Perserreichs zu vollenden (329327). Bessos geriet durch Verrat in feine Hand und wurde in Ekbatana gekreuzigt. In heien Kmpfen wurde das Land bis zum Jaxartes bezwungen und durch Grndung weiterer Städte (ein Alexandria am Paropamifus und das uerste" Alexandria am Jaxartes, jetzt Chodfchend), fowie durch die Vermhlung mit der Frftentochter Roxane die Herrschaft der biefe Gebiete gesichert. Aber auch die Ttung des Kleitos, der ihm am Granikos das Leben gerettet hatte, bei einem Mahle in Maralanda (= Samarkand) fand in dieser Zeit und Gegend statt.
327. 3. Der indische Feldzug und die Rckkehr (327325). Nicht befriedigt von dem Erreichten, begierig das Wunderland Indien kennen zu lernen, vielleicht auch um die Mistimmung feiner Mazedonier abzulenken, zog er 327 der den Paropamifus und den Kabul abwrts dem Indus zu.
In die der 3,6 Mill. qkm groe Halbinsel Borderindien, die frher von drawidischen Stmmen bewohnt war, wanderten (um 2000?) die Arier nach der Trenung von den verwandten Jraniern ein und setzten sich zuerst im Pandschab, dann im Gangesland und weiter im Sden fest. Indem sie die Drawidas unterwarfen, begann die Ausbildung des Sloftcnmefens. Die dunklen Ureinwohner bildeten die vierte Kaste der Schudras, während die arischen Eroberer sich in die Brahmanen oder Priester, die Kschatrijas ober Krieger und die freien Bauern ober Viehzchter (Waischjas) schieben. Immer neue Kasten entstanden im Lause der Zeit durch Unterwerfung weiterer Stmme, bnrch Mischung, Teilung der Arbeit, Entstehung religiser Sekten u. bgl., so ba neuerdings im sblichen Jnbien allein 19 000 Kasten gezhlt wrben, bei ihrer strengen Trennung ein Haupthindernis aller Entwicklung. Diese Scheidung wrbe befestigt durch die brahmanifche Religion. Die Jnbier, ein hochbegabtes Volk, das in Poesie und Philosophie Groes geleistet hat, haben namentlich in der Religion eine reiche Geschichte gehabt. Aus der einfachen Naturreligion der alten heiligen Bcher, der lteren Wedas, entwickelten die Brahmanen die bftere br ah manische Religion mit der Lehre von der Seelenwanderung, durch die man je nach dem Ver-halten in diesem Leben zum Wurm oder zur Pflanze, zum Schudra ober zum Kastenlosen hinab-, aber auch zum Brahmanen aufsteigen konnte. Peinliche Beobachtung der zahllosen Gebote, Opfer, seltsame Reinigungsmittel, entsetzliche Bungen fhrten zu diesem seligen Ziel. Dann wies um 500 v. Chr. der Knigssohn Gautama, genannt Buddha (der Erwachte") allen Kasten den Weg der Befreiung aus dem durch die Seelen-Wanderung verewigten Jammertale dieses Lebens: Lebensschonung,
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Roxane
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Exarchat umfate oder sich auf ein kleineres Gebiet in der Nhe von Rom beschrnkte, ist nicht sicher auszumachen. berhaupt ist alles Nhere streitig. Auf Grund einer angeblichen Schenkung Konstantins, deren geflschte Urkunde in der Zeit Pippins oder Karls des Groen zum Vorschein kam, beanspruchten die Ppste das ganze frher ostrmische Italien. Wie weit Karl der Groe (774) das geschenkte Gebiet vergrert hat, ist un-gewi. Manche sind der Ansicht, da erst unter Karl (781) die Schenkung ausgefhrt worden sei. Wichtiger ist die Bedeutung, welche diese Schenkung hatte. Sie bestand darin, da der Papst in dem ihm ge-gebenen Besitz Landesherr war. Mit seinen frheren Besitzungen war er unter den Beamten des byzantinischen Kaisers, dem Herzog von Rom dem Exarchen in Ravenna gestanden. Jetzt regierte der Papst, allerdings nicht unabhngig: der Frankenknig war, wie frher der Kaiser in Byzanz, der oberste Herr auch der den Kirchenstaat. In den folgenden Jahr-Hunderten behaupteten die Ppste ihre Herrschaft nicht, wenn sie auch vorbergehend, wie von Otto dem Groen, anerkannt wurde und unter Gregor Vii. die Normannen sogar Apulien, Kalabrien und Sizilien als ppstliches Lehen sich geben lieen. Erst nach Heinrich Vi. Tod um 1200 erhielten die Ppste fast alles, was sie beanspruchten, wieder, auer dem Herzogtum Rom und dem Exarchat noch Ancona und das Herzogtum Spolew. Mit dem Untergang der Hohenstaufen kamen sie als unabhngige Landesherrn in den vollen Besitz dieses Gebiets. Noch einmal zerfiel die ppstliche Herrschaft während des 14. Jahrhunderts, sie wurde aber von den Ppsten am Ausgang des Mittelalters, namentlich von Julius Ii. (1503 bls 1513) aufs neue hergestellt. Julius ist der eigentliche Begrnder des Kirchenstaats, der dann fortbestand, bis zuerst Napoleon I. ihn vorbergehend beschrnkte (1800) und aufhob (1809), spter die Italiener ihm 1860 und 1870 ein Ende machten.
2. Die Bekehrung Deutschlands zum Christentum, a. Die
Mission vor Bonifaz. Im eigentlichen Deutschland war das Christentum in den von Rom beherrschten Gegenden sehr frh bekannt geworden, doch war es mehr die rmische Bevlkerung der Rheinstdte, die das Christentum annahm. Mission unter den Ger-manen wurde nirgends getrieben. Die hereinbrechenden heidnischen Germanen zertraten zum groen Teil die Saaten des Christentums aus dem Zehntland verschwand mit der rmischen Bevlkerung das Christentum; doch haben weder die Alamannen im westlichen Bin-Mieten zwischen Donau und Alpen noch die Burgunder am Mittel-rhem das Christentum ganz ausgerottet. Aber berall herrschte das Heidentum wieder vor. Der bertritt der Franken zum Christen-wm und die Ausdehnung ihrer Herrschaft im Osten war auch fr die Christianisierung der noch heidnischen Gebiete Deutschlands von Bedeutung. Zur Belebung der verweltlichten frnkischen Kirche diente besonders das Wirken des Irencolumba (Columban). Dieser, hervorgegangen aus der keltischen Kirche Irlands und Schottlands (der irischen oder iro-schottischen Kirche), in der die ganze religise Leitung des Volkes von den Klstern ausging, suchte auch im Fran
Fr o h n m e y er, Lehrbuch. i o
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Italien Rom Ravenna Byzanz Apulien Kalabrien Sizilien Herzogtum_Rom Ancona Deutschlands Christentum Deutschland Rom Zehntland Donau Deutschlands Irlands Schottlands Fran
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kenreich fr ernstes Mnchsleben zu wirken und grndete zuerst in den Vogesen Klster als Mittelpunkte des christlichen Lebens, dann wirkte er, von einem frnkischen König angeregt, unter den Ala -= mannen einige Jahre am Bodensee bei Bregenz (| 615), nach ihm sein Schler Gallus, der Urheber des spter so berhmten Klosters St. Gallen (f nach 645). Als Pirmin (724) auf der Insel Reichenau sein Kloster errichtete, waren die Alamannen im ganzen christianisiert. Auch die Bayern erhielten vom Frankenreich aus im 7. Jahrh. das Christentum. Die Franken, deren Namen wir kennen, Emmeran in Regensburg, Rupert, Bischof von Worms, der nach Salzburg berufen wurde, beide um 700, haben sich mehr um die Ordnung der Kirche bemht. So war das Christentum schon weithin begrndet: bei den Alamannen und Bayern hatte es fest Wurzel gefat; auch unter den Ostfranken, Hessen, Thringern war es gepredigt, aber die meisten waren noch heidnisch. Im frnkischen Friesland wirkte seit 690 der Sachse Willibrord aus England, der Grnder des Bistums Utrecht (f 739). Aber den neuen Pflanzungen fehlte kirch-liche Ordnung und Zusammenhang, in weiten Gebieten war die Missionsttigkeit noch kaum begonnen, so in Thringen, Hessen.
b. Bonifatius,*) der Apostel der Deutschen. In England war nach der Ausrottung des Christentums durch die heidnischen Angeln und Sachsen auf Veranlassung Gregors I. seit 597 das Christen-tum wieder gepflanzt worden. Im Kampf mit dem Heidentum und mit der iro-schottischeu Kirche breitete sich diese angelschsische Kirche aus. Dieser Rom gehorsamen Kirche gehrte Wynsrith oder Bonifatius an. Um 675 in Wessex aus vornehmem Haufe geboren, im Kloster erzogen, dann Klosterlehrer, entschlo er sich fr den Mis fionsberuf, ein begeisterter und gehorsamer Sohn der rmischen Kirche. Nach einem kurzen Versuch in Friesland ging er vor dem Beginn seiner Ttigkeit nach Rom und lie sich eine ppstliche Vollmacht geben (719). Empfehlungsbriese des Papstes an Karl Martell, die deutsche Geistlichkeit und die Groen bahnten ihm den Weg. Seine Ttigkeit war zunchst eine eigentlich missionierende, zuerst unter den Friesen an der Seite Willibrords (719722). Nachdem er dann auf seiner zweiten Romreise von dem Papst zum Bischof geweiht worden war, wobei er ihm den Eid des Gehorsams leistete (722), begann er eine lngere Missionsarbeit in Hessen und Thringen. Doch war er auch hier nicht der erste Glaubensbote: das Christentum war schon vor ihm verbreitet worden. Wie die heilige Eiche bei Geismar unfern von Fritzlar fank das Heidentum dahin. Klster (Amneburg in Hessen, Ohrdrufs) und Kirchen wurden gegrndet, angelschsische
*) Bonifatius ist zu schreiben, nicht Bomfacms = Wohltater: wahrscheinlich ist Bonifatius (von fatum) einfach Ubersetzung von Wynfnty (wyn = Glck, vgl. Gewinn, also Glcksfried).
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stitutionelle Kirche (S. 240). Der Nationalkonvent, von Anfang an dem Christentum feindlich, begann zuerst mit der Begnstigung der Priesterehe, auf die eigentliche Prmien gesetzt wurden und die allein vor dem Verdacht unbrgerlicher Gesinnung" schtzte. Dann begannen Männer wie Hebert und Chaumette in Paris und drauen den christlichen Kult gewaltsam zu unterdrcken. Die Hupter des Pariser Stadtrats, Chaumette, Pache, Anacharsis Cloots, veranlaten den beeidigten Bischof Gobel von Paris, feierlich mit seinen Geistlichen dem Nationalkonvent seine Abdankung als Bischof auszusprechen. Dann wurde der klgliche Kult der Vernunft eingefhrt, die Vernunftgttin dem Konvent vorgefhrt, der sich nicht schmte, den Unfug mit Begeisterung aufzunehmen und entsprechende Beschlsse zu fassen. Vom November 1793 an herrschte diese atheistische Religion. In Paris ordnete der Stadtrat an, da alle Kirchen oder Tempel sofort geschlossen werden sollen; alle Priester oder Diener irgend eines Kultes sollen persnlich verantwortlich sein sr alle Unruhen, die aus religisen Ansichten entspringen; wer die ffnung einer Kirche fordert, soll als verdchtig verhaftet werden. Auch drauen wird von den Sendlingen des Konvents der Vernunftkult eingefhrt, die Kirchen werden in Vernunft-tempel verwandelt oder geschlossen, zu Magazinen u. dgl. gemacht. Diesem Vernunftkult machte Robespierre ein Ende, als er Hebert und feine Genossen dem Revolutionsgericht bergab (Mrz 1794, S. 241). Dem Christentum war dieser Schler Rousseaus nicht freundlicher gesinnt: er setzte an die Stelle des Vernunftkultes den Kult des hchsten Wesens mit politischen Festen zur Feier der Gedenktage der Revolution (14. Juli 1789, 10. August 1792, 21. Januar und 31. Mai 1793) und Dekadenfesten zu Ehren des hchsten Wesens, der Natur, des Menschengeschlechts u. dgl. Die Verfolgung des Christentums dauerte fort. Sie horte auch nach dem Sturz Robespierres in keiner Weise auf. Der Nationalkonvent sah immer noch in der katholischen Kirche einen Hauptfeind. Aber das Verlangen der Bevlkerung nach dem alten Kult war so unwiderstehlich, da er, so wider-willig er es tat, doch etwas entgegenkommen mute. Mit einer Staats-religion hatte man es bisher versucht, zuerst mit der konstitutionellen Kirche von 1790, dann mit dem Vernunftkult 1793, dem Kult des hchsten Wesens 1794. Jetzt versuchte man mit der Trennung von Kirche und Staat zum gleichen Ziel zu kommen (Februar 1795): die Ausbung eines Kultes darf nicht gestrt werden; aber die Republik gewhrt keinen Gehalt, liefert kein gottesdienstliches Lokal und keine Wohnung; der Gottesdienst darf nicht ffentlich sichtbar werden: keine Inschrift darf das Lokal kenntlich machen; keine ffentliche Einladung dazu ist gestattet; keine gottesdienstliche Kleidung darf sich auerhalb des Lokals sehen lassen; keine Gemeinde darf ein gottesdienstliches Lokal erwerben oder mieten. Trotz aller Unfreund-lichkeit des Gesetzes, das die Kirchen dem Gottesdienst vorenthielt, wurde das als der Anfang der Freiheit des Christentums mit Jubel aufgenommen. Bald wurden auch die Kirchen, soweit sie nicht veruert waren, dem Gottesdienst unter der Bedingung eines Brgereides, den auch katholische Priester leisten konnten, zurckgegeben. Aber daneben setzte der National-konvent den Kampf gegen die widerspenstigen Priester in der alten Weise fort und erneuerte am Schlsse seiner Ttigkeit die schlimmsten Gesetze von 1792 und 1793 gegen sie, die ihnen nur die Wahl zwischen Exil, Deportation und Tod lieen. Das Direktorium setzte die Verfolgungspolitik fort
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Extrahierte Personennamen: Hebert Pache Anacharsis_Cloots Bischof_Gobel August
Extrahierte Ortsnamen: Paris Paris Paris Rousseaus Robespierres
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a. China. 1) Das Reich der Mitte hat eine alte Geschichte. Die chine-fischen Quellen kennen Kaiser schon um 2800 v. Chr. Im Mittelalter er-oberten im 13. Jahrh. (1260) Mongolen das Reich und beherrschten es etwa hundert Jahre. 1644 eroberten die Mandschn das Land. Unter ihrer Dynastie, die bis heute regiert, schlo sich das Land nach auen mg-liehst ab, bis die Englnder im Interesse ihres Handels die ffnung erzwangen.
2) Die ursprngliche Religion der Chinesen ist Ahnenkultus, der immer noch den Chinesen sehr am Herzen liegt. Dann lehrte Konfuzius (Khung-fu-tsz 551478 v. Chr.) das Volk seine Moral und empfahl vor allem die Pflege der fnf Tugenden Wohlwollen, Gerechtigkeit, Anstand, Weisheit, Wahrhaftigkeit. Er wollte nur der Lehrer" sein, wird aber gttlich verehrt. Im ersten Jahrhundert nach Christus drang dann der Buddhls-mus ein und fand beim Volk, dem seine Erlsungslehre trstlicher war als des Konfuzius Moral, am meisten Anklang. 3) Die Art und Weise, wie das verschlossene Land dem Ausland geffnet wurde, bleibt immer schmhlich. Die Englnder hatten schon lange Versuche gemacht, mit den Chinesen in geordnete Handelsbeziehungen zu treten und einen Sttzpunkt in China zu bekommen. Als der chinesische Kommissr Lin in Kanton, beauftragt, den Opiumschmuggel der ostindischen Kompanie zu unterdrcken, 20 283 Opiumkisten ins Meer versenken lie, bentzten das die Englnder, um durch den Opiumkrieg (18391842) China aufzuschlieen. Sie erzwangen vor Nanking einen Frieden, in dem ihnen Hongkong abgetreten und fnf Hfen, Amoy, Kanton, Futfchou, Mngpo und Schanghai dem Verkehr geffnet wurden. Es war der Anfang einer neuen Zeit fr China. Von 1850 an erschtterte der gefhrliche Taiping-Anfstand eines oberflchlich mit dem Christentum bekannt gewordenen Bauernsohnes Hung-Siutsiuen, der sich Taiping-wang (König des groen Friedens) nannte und den Gtzendienst und die Mandschu-Dynastie bekmpfte, das Reich; Nanking war seine Haupt-stadt. Whrend dieser Krieg tobte, geriet China aufs neue mit den enro-patschen Mchten in Streit. Ein zweiter und dritter Krieg, den England und Frankreich gemeinsam 18561858 und 18591860 fhrten, ntigte den Kaiser von China, seine hochmtige Verachtung der Auslnder aufzu-geben: im Frieden von Tientfin mute er den fremden Mchten ge-statten, Gesandtschaften in Peking zu halten, und weitere Hfen offnen. Als dennoch die ersten Gesandten an der Mndung des Peiho mit Kanonenschssen abgewiesen wurden, erschien 1860 eine franzsisch-englische Flotte mit einem Heer, die Franzosen gefhrt von dem General Cousin-Montanban (S. 386). Die Forts von Takn wurden erstrmt, Tientsin eingenommen, die Chinesen bei Palikao geschlagen, was dem General Montauban den Titel eines Grafen von Palikao eintrug, und Peking eingenommen. Fr die grausame Ermordung einiger durch Verrat gefangen genommenen Eng-lnder und Franzosen nahm man Rache, indem der Sommerpalast des Kaisers mit seinen Kostbarkeiten in Brand gesteckt wurde. Der Kaiser beeilte sich, Frieden zu schlieen und allen Forderungen sich zu fugen. Nur mit Hilfe der eben noch bekmpften Englnder und Franzosen wurde das damals ganz zerrttete Reich des Taipingaufstandes (bis 1864) Herr. General Gordon hat sich in diesen Kmpfen zuerst hervorgetan. Seitdem nahm das chinesische Reich, aber sehr langsam und zgernd, manche Errungenschaften der weit berlegenen abendlndischen Kultur an.
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Extrahierte Personennamen: Christus Palikao Palikao Gordon
Extrahierte Ortsnamen: China China China Nanking Hongkong Schanghai China Nanking China England Frankreich China Peking Tientsin Peking
467
y) Auere Mission. Nicht minder bedeutend war die Arbeit fr die uere Mission. Den englischen Missionsgesellschaften (baptistische 1792, Londoner 1795, kirchliche d. h. anglikanische 1799, methodistische 1814) folgten schottische, amerikanische, vor allem deutsche, wie die Basler (1815), die Berliner, eine rheinische, norddeutsche, die Leipziger, Hermannsburger u. a. Die Geschichte ihres Wirkens kann im einzelnen hier nicht verfolgt werden. Durch das Zusammenwirken der deutschen, englischen, ameri-konischen it. ct. Missionsanstalten sind doch schon bedeutende Erfolge erzielt worden. Die wichtigsten Arbeitsgebiete sind in Asien: Indien, wo bis jetzt etwa 1,2 Millionen evangelischer Christen gewonnen sind; auch in dem langverschlossenen China, wo 1900 die Boxerunruhen mit Christen-Metzeleien begannen, sind der 285 000 Christen gewonnen, und ebenso hat in Japan, das noch vor 60 Jahren kein Christ betreten durfte, die Mission schon der 70 000 Christen, z. T. unter den Fhrern des Volks, gesammelt. Korea ist trotz der fr die Koreaner wenig erfreulichen Gestaltung seiner politischen Stellung ein ungewhnlich fruchtbares Ar-beitsfeld der Mission geworden. In Australien sind die dnnbevlkerten polynesischen Inseln und Neuseeland fast christianisiert; auf dem Festland selber ist freilich die schwarze Urbevlkerung fast verschwunden, und aus den Inseln Melanesiens hat die Mission wie in Neuguinea noch ein weit-ausgedehntes, wenn auch nicht sehr bevlkertes Arbeitsfeld. In Afrika wird im Osten, Westen, Sden und im Innern von zahlreichen Gesellschaften gearbeitet. Die meisten Christen sind in Sdafrika gewonnen worden. Auf Madagaskar hatte die evangelische Mission nach Zeiten schweren Drucks schne Erfolge, sogar die Bekehrung der Knigin zum Christentum erreicht; die franzsische Annexion und die Ausdehnung der Religions-seindschast des Mutterlandes auf die Kolonie hat schwere Schdigung her-beigeshrt. Die grte Gefahr fr die christliche Mission in Afrika ist die Mission des Islam, der der den Sudan immer tiefer nach Sden vordringt und so weite Gebiete dem Christentum zu verschlieen droht. In Amerika ist unter Eskimos, Indianern und Negersklaven missioniert worden. Letztere bilden den zahlreichsten Teil der aus den Heiden gewonnenen Christen. Das zahlenmige Ergebnis der Mission ist von dem ersten Missionskenner Warneck 1909 in folgender Weise berechnet worden:
Asien:
Amerika:
Britisch Indien
Nichtbritisch Hinterindien
Niederlndisch Indien
China
Korea
Japan
1195 000 Grnland, Labrador,
9 500 Alaska
472 000 Kanada
285 000 Vereinigte Staaten:
113 500 Indianer
71800 Neger*
2 146 800 Chinesen
100 000 7 500 000 4 000 845 000
20 500 43 500
Westindien
Zentral- u. Sdamerika 195 000 8 708 000
* Wahrscheinlich mehr (8 Mm.),
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Indien China Japan Korea Australien Neuseeland Neuguinea Afrika Westen Sdafrika Madagaskar Afrika Amerika Asien Amerika Alaska Kanada Westindien
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anfhren lassen. Sie haben die hliche Lehre vom geistigen Vorbehalt" (reservatio mentalis^ gebilligt, mittels deren man um eines guten Zwecks willen lgen oder einen Meineid schwren kann ohne Verletzung der Wahr-heit. 3) Wirksamkeit. Der Orden hat eine umfassende Wirksamkeit aus-gebt, ct. Besonders widmeten sie sich dem Unterricht, namentlich dem der hheren Stnde. Der Wetteifer war dabei das wichtigste Erziehungs-mittel; ihre gut eingerichteten Anstalten fanden brigens auch bei Anders-glubigen Anerkennung, . Sie pflanzten in der katholischen Welt wieder katholischen Sinn, brachten namentlich die Ohrenbeichte wieder in Aufnahme. Als Beichtvter gewannen sie besonders auf die Fürsten und andere mchtige Personen einen Einflu, den sie im Sinn des Ordens und der Kirche ausntzten. Auch bemhten sie sich um die Gewinnung hochstehender Protestanten fr die alte Kirche. Das Wiedervordrinaen des Katholizismus ist hauptschlich ihr Werk. Schon 1563 urteilte ein ppstlicher Legat: Die gttliche Vorsehung in Ehren kann man gewissermaen sagen, da ohne die Ttigkeit der Jesuiten die katholische Religion in Deutschland nahezu ausgerottet wre." y. Sie wirkten aber auch von Anfang an in der Heidenmission. namentlich in China, Indien und Japan. Voran ging hier . dervoniebe glhende Franz Xaver, der in Indien und Japan, doch ohne Kenntnis der Sprache, wirkte und auf dem Weg nach China starb (1552). Nur verdunkelten sie ihren Ruhm durch ihre oberflchliche Bekeh-runasweise und die Accommodation (Anbequemung) an die heidnischen Unsitten. In Paraguay errichteten sie sogar im 17. Jahrh. einen eigenen Staat, in dem die Indianer, wie unter einer Glasglocke abgeschlossen, dem Christentum und der Zivilisation gewonnen wurden. Trotz der Abneigung der anderen Mnchsorden, der Bischfe, der Obrigkeiten, welche die Verfechter der Unfehlbarkeit frchteten, sind die Jesuiten fast berall siegreich eingedrungen.
15451563. 2. Das Konzil von Trient. Es brachte dem Katholizismus innere Krftigung, Klrung und Reformation, a. Verlauf. Zwei Mchte stritten sich um den Einflu auf das Konzil, das sich endlich 1545 in Trient versammelte, der Kaiser, der einschneidende Reformationsbeschlsse wnschte, und der Papst, der den Mtestan-tismus verdammen lassen und seinen Primat anerkannt sehen wollte. In groen Zwischenrumen hielt das Konzil seine Sitzungen ab. Als der Kaiser im Schmalkaldischen Krieg bermchtig wurde, verlegte der Papst (1547) das Konzil nach Bologna. Da der Kaiser widerstrebte, wurde es in Wahrheit eingestellt. Dann kam es 1551 wieder zusammen, um sich im folgenden Jahr, als Moritz von Sachsen heranzog, wieder zu vertagen (1552). Dann verstrichen zehn Jahre. Die Evangelischen hatten den Religionsfrieden: ihnen lag nichts mehr am Konzil. Der Papst entschlo sich ungern, es zum drittenmal 1562 einzuberufen: gegenber den weitgehenden Reformationsforderungen König dinands, der mit der evangelischen Gesinnung eines groen Teils seiner Untertanen rechnen mute, sowie gegenber der Opposition der spanischen und franzsischen Bischfe, die die Stellung des der dem Konzil nicht anerkennen wollten, hatte der Papst Muhe,
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Extrahierte Personennamen: Franz_Xaver Franz Moritz_von_Sachsen
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland China Indien Japan Indien Japan China Paraguay Bologna
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b. Japan. Viel rascher hat sich Japan europisiert.
1) Das alte Japan. In diesem Reich, dessen Bevlkerung aus einer Mischung von Mongolen und Malaien hervorgegangen scheint und eine dem Finno-Tatarischen verwandte agglutinierende Sprache spricht, regiert seit dem siebenten Jahrhundert vor Christus dieselbe Kaiserdynastie. Den Kaiser, den Mikado, zu ehren ist das Hauptgebot der ltesten Religion, der Schintolehre, die trotz ihrer religisen Drftigkeit immer noch aus patriotischem Interesse gepflegt wird. Daneben hat der Buddhismus seit dem 6. Jahrh. v. Chr. Eingang und zahlreichen Anhang gefunden. Seit dem 12. Jahrh. n. Chr. wurde der Mikado durch den Reichsfeldherrn oder Schogun in den Hintergrund gedrngt, und dieser regierte fortan an der Spitze des Feudaladels der Daimjos und der Samurai (daher in Europa lange Zeit der irrige Glaube, Japan habe zwei Herrscher, den geistlichen", den Mikado in Kioto, und den weltlichen", den Taikun in Jedo d. h. Tokio). Der Grnder der letzten Schogundynastie der Toku-gawa, Jjejasu, der grte Mann der japanischen Geschichte, unterwarf sich um 1600 den Adel der Daimjos und begann den letzten Vernichtungskampf gegen das im 16. Jahrhundert eingedrungene und namentlich durch Jesuiten erfolgreich ausgebreitete katholische Christentum, das ca. 600 000 Bekenner zhlte und binnen vierzig Jahren ausgerottet wurde. Darauf schlo sich Japan vllig nach auen ab, kein Japaner durfte das Land verlassen, kein auslndisches Schiff landen. Nur den Hollndern wurde unter unwrdigen Bedingungen gestattet, auf dem Jnselchen Deschima Waren ein- und auszutauschen.
2) Japans Aufwachen. Die Wendung trat mit merkwrdiger Raschheit ein. Im Juli 1853 dampfte eine amerikanische Flotte unter dem Kommodore Perry in die Bucht von Jedo und forderte die ffnung einiger Hfen fr notleidende Schiffe; 1854 erschien er wieder, und der Schogun schlo den gewnschten Handelsvertrag mit den Vereinigten Staaten ab, der sieben Hfen ffnete. Rasch folgten hnliche Vertrge mit den enro-pischen Staaten. Diese ffnung des Landes mifiel dem Adel zum Teil; die Mivergngten suchten einen Rckhalt an dem seither von der Regierung ferngehaltenen Kaiser. Auch die fremden Mchte erkannten nach und nach, da der Schogun nicht der Kaiser war. Einige Daimjos bestimmten den jungen Mikado Mutsuhito (geb. 1852), das Schogunat abzuschaffen (1868). Ohne bedeutenden Kampf vollzog sich die groe nderung. Der Mikado whlte Jedo, jetzt Tokio geheien, zu seiner Residenz. Der letzte Schogun trat von seinem Amt zurck. Aber die nderung wurde nicht im Geist der Fremdenfeindschaft durchgefhrt. Dem Feudaladel wurde seine Po-litische Macht genommen, und mit unerhrter Schnelligkeit ffnete sich das Land der aufgehenden Sonne" (Nippon) allen Errungenschaften abendlndischer Kultur. Telegraphen und Eisenbahnen, Posten und Zeitungen, Dampfschiffahrtsgesellschaften und Fabriken verbreiteten sich beraus rasch. Handel und Industrie nahm einen auerordentlichen Aufschwung. Heer und Flotte wurden auf europischen Fu gesetzt und in der umsichtigsten Weise ausgebildet. Das gesamte Schulwesen wurde so grndlich organisiert, da schon 1893 68 000 Lehrer S1/^ Millionen Kinder, darunter 1 Million Mdchen unterrichteten und 1906 96 % der Knaben, 91 % der Mdchen Unterricht erhielten. Dabei ist seit 1899 der Religionsunterricht in den ffentlichen Schulen beseitigt. Schon 1889 erhielt Japan eine Verfassung.
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Extrahierte Personennamen: Christus Deschima Perry Jedo
Extrahierte Ortsnamen: Japan Japan Japan Europa Japan Kioto Tokio Japan Japans Tokio Japan